Solidartransfer

Wir wollen nicht nur selbst schön, selbstbestimmt und günstig wohnen, wir wollen genauso dazu beitragen, dass andere Menschen das auch können!
Von 1992 bis 2002 haben die Mieter*innen der älteren Syndikatsprojekte Solidarbeiträge von monatlich 25 Cent je m² Nutzfläche in den Solidarfonds eingezahlt. Seitdem entrichten die Projekte (und nicht mehr die einzelnen Mieter*innen) Beiträge nach wechselnden Modellen. 2012 wurde die jetzige Form des Solidartransfers auf der Mitgliederversammlung in Hadmersleben beschlossen.

Die Grafik zeigt schematisiert und stark vereinfacht die Entstehung des Solidarbeitrags

 

Solidartransfer – eine Dauerbaustelle
Der Solidartransfer ist vom Prinzip her klar und einfach: Bestehende Hausprojekte zahlen in einen gemeinsamen Topf, aus dem neue Hausprojekte, nicht nur in der Anlaufphase, unterstützt werden.
Die Umsetzung ist allerdings komplexer, zumal sowohl steuerliche als auch juristische Gesichtspunkte berücksichtigt werden müssen. Deshalb ist der Solidartransfer eine organisatorische Dauerbaustelle mit verschiedenen Elementen, die nebeneinander bestehen.

Alle vier Körperschaften des Mietshäuser Syndikats sind daran in unterschiedlicher Art und Weise beteiligt:

  • Mietshäuser Syndikat Verein (zentrales Entscheidungsgremium)
  • Mietshäuser Syndikat GmbH
  • Solidarisch Wirtschaften Verein
  • Solidarfonds GmbH

Versuchsweise nimmt seit 2023 auch die neue Syndikatstiftung Solidarbeitrag entgegen.

Basierend auf Verträgen der Haus-GmbH mit der Mietshäuser Syndikat GmbH sowie der Solidarfonds GmbH beginnt jedes Projekt (nach Hauskauf und Einzug) mit einem Solidarbeitrag von 10 Cent je m² Nutzfläche im Monat.

Der Solidarbeitrag ist in zwei Teile gegliedert:

  • Teil 1:
    10 Cent/m² Nutzfläche/Monat werden von der Mietshäuser Syndikat GmbH jährlich für Beratung und Werbung in Rechnung gestellt.
  • Teil 2:
    0 – 80 Cent/m² Nutzfläche/Monat bilden die stille Beteiligung an der Solidarfonds GmbH. Die stille Beteiligung steigt jährlich um 0,5 % der Jahresnettokaltmiete des Vorjahres. Die Steigerung führt nicht zu einer Mieterhöhung, da die Gesamtbelastung der Haus-GmbH durch Entschuldung sinkt. Sofern die Miete 80 % der ortsüblichen Miete übersteigt, kann die Steigerung des Solidarbeitrags auf Antrag ausgesetzt werden.

Um wieviel Geld geht es und wie kommt es in die neuen Projekte oder zurück in bedürftige alte Projekte?
Über die Mietshäuser Syndikat GmbH wurden in den vergangenen Jahren die Stammeinlagen an neuen Haus-GmbHs, die Infrastrukturkosten und die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit finanziert. Zudem konnten zunehmend Direktkredite an Hausprojekte gegeben werden.

In 2022 betrug der Solidarbeitrag von 170 Projekten 450.000 EUR.  In 2023 wurden ca. 500.000 EUR Solidarbeitrag überwiesen.

Folgender Aufwand wird kalkuliert:

  • Beteiligungen an ca. 15 neuen Haus-GmbHs: 186.000 EUR
  • Kreditvergaben an ca. 10 Haus-GmbHs 20.000 EUR: 200.000 EUR
  • laufende Kosten (Infrastruktur. Steuern usw.): 90.000 EUR
  • geschätzte Gesamtkosten für 2024: 476.000 EUR
Die Grafik zeigt die wachsende Anzahl der Syndikatsprojekte (gelbe Säulen) und den Anstieg des Solidarbeitrags (rote Linie).

Weitere Formen des Solidartransfers
Neben dem Solidarbeitrag gibt es eine Reihe weiterer Formen des Solidartransfers zwischen den Hausprojekten. So erhöhen etablierte Altprojekte ihr Kreditvolumen, um Finanzierungslücken beim Hauskauf eines neuen Projektes zu schließen.

Aber auch Projektinitiativen stellen ihre gesammelten Kredite bis zu ihrem Hauskauf bereits bestehenden Projekten als Zwischenfinanzierung zur Verfügung. Teilweise werden von Altprojekten auch einzelne Arbeiten übernommen, z. B. die Annahme und Verwaltung von Direktkrediten.

Unbezahlbar und elementar ist der Wissensaustausch von Altprojekt zu Neuprojekt.