Am 4.10.2025 griffen etwa 20 Personen aus dem Spektrum der AFD das Hausprojekt OM10 an. In der gleichen Nacht wurde eine linke Kneipe in der Göttinger Innenstadt großflächig mit faschistischer Symbolik beschmiert. Eine Woche zuvor brannte es zum wiederholten Mal vor einem islamischen Supermarkt in der Nordstadt. „Diese Vorkommnisse müssen in einen Zusammenhang mit verstärktem Eindringen von faschistischen Kräften in die Stadt gestellt werden“, so Lisa Schnell vom Hausprojekt OM10.

Am Samstagabend versammelten sich kurz vor 20:30 Uhr etwa 20 Personen aus dem ADF-Spektrum vor der OM10 und positionierten sich vor dem Haus für ein Mob-Foto. Als eine Person die Gruppe ansprach, wurde sie unvermittelt brutal angegriffen. Durch schnelles Handeln von Menschen, die sich rund um die OM10 aufgehalten haben, konnte Schlimmeres verhindert werden und die Gruppe Rechtsextremer vom Platz der Synagoge und der OM10 ferngehalten und vertrieben werden. „Die versuchte Provokation mit Posieren vor unserer Hausfassade sowie die unvermittelte Körperverletzung ist ein klarer Angriff auf unser Hausprojekt, das für Werte wie Vielfalt, Solidarität und Antirassismus steht“ so Schnell.

Die OM10 sieht einen direkten Zusammenhang mit zunehmenden feindseligen Aktivitäten, wie rechte Aufkleber und Schmierereien. Lisa Schnell hierzu: „Wir sehen die Vorkommnisse vom Samstag auch in einer Reihe mit z. B. dem Posieren des bekannten Nazis Thorsten Heise vor dem Juzi und als direkte Konsequenz von reißerischen Flyern, die erst vor Kurzem bei einem AFD-Stand am Eingang der Goetheallee verteilt wurden und zu Angriffen aufstacheln.“

„Wenn die AFD mit einer komplett verkehrten Schilderung der Ereignisse daherkommt und sich als Opfer darstellt, müssen wir dies als bewusste Strategie von Provokation und Angriff einordnen“ so Schnell. „Hier werden vielfältige zivilgesellschaftliche Objekte und Personen ins Fadenkreuz genommen mit den Zielen der Einschüchterung und um das politische Klima nach rechts zu verschieben.“ Sie fügt hinzu: „Zudem weckt der Polizeibericht Erinnerungen an die Zeit Ende der 80er-Jahre, als das Auftreten von Neonazis konsequent verharmlost wurde, die Faschos mit Polizeischutz aus der Stadt geleitet wurden und antifaschistische Gegenwehr verfolgt wurde. Dies mündete damals in den Tod einer Antifaschistin, die von der Polizei in den fließenden Verkehr gejagt wurde.“

Die OM10 solidarisiert sich ausdrücklich mit den Menschen des Dots und allen angegriffenen Orten und ruft zu dringender Wachsamkeit auf.„Antifaschistischer gesellschaftlicher Selbstschutz ist notwendig und legitim. Wir werden weiter selbstbestimmte Räume und Strukturen schaffen und diese mit solidarischem Handeln schützen.“

omzehn.noblogs.org

 

Das Mehrgenerationenprojekt Görzer128 wurde für den DAM-Preis 2026 nominiert!

Das Konzept eines energieeffizienten und nachhaltigen Neubaus soll den Austausch zwischen den Menschen innerhalb und außerhalb des Projekts fördern. Der Projektplan sieht ein Zusammenleben im Clustermodell vor. Zusammen mit den Architektinnen wurde das Raumkonzept so flexibel wie möglich gestaltet, um für vielfältige Beziehungskonstellationen unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und körperlichen Möglichkeiten ein Zuhause zu schaffen.

Mehr dazu auf der Seite des Deutschen Architekturmuseums

Abriss des Projekts Fährstraße 115 bereits für 2028 angekündigt.

Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) hat Anfang September 2025 bekanntgegeben, an ihren Plänen festzuhalten, das Wohn- und Kulturprojekt Fährstraße 115 in Hamburg-Wilhelmsburg abzureißen. Dies soll bereits in drei Jahren passieren. Dazu erklärt Bewohnerin Davina K. : „Mit dieser Hinterzimmerentscheidung wird die Stadt bezahlbaren Wohnraum und einen wichtigen kulturellen Treffpunkt im Stadtteil zerstören.“

Zum Hintergrund: Seit 2007 leben in dem Projekt Menschen unterschiedlicher Generationen und Hintergründe solidarisch und selbstverwaltet zusammen. Das Projekt schafft bezahlbaren Wohnraum und ist als unkommerzieller Freiraum seit Jahren fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Wilhelmsburg. Während überall in Hamburg die Mieten explodieren und Kulturzentren schließen müssen, treffen sich hier Nachbarschaftsgruppen, Initiativen und Künstler*innen. Sie organisieren solidarische Projekte, Konzerte, Flohmärkte und Hoffeste. „Der Stadt scheint das egal zu sein – sie wird mit dieser Entscheidung ein lebendiges Projekt mit über 18 Jahren Geschichte in diesem Stadtteil zerschlagen“ (Dina F., Bewohnerin).

Die Stadt begründet den geplanten Abriss mit Maßnahmen zum Hochwasserschutz.
Die Bewohner*innen betonen: Sie sind für Hochwasserschutz, aber gegen die Zerstörung von bestehendem Wohnraum und sozialer Infrastruktur. Bauingenieur und Bewohner Joachim Van Edom erklärt dazu: „Wir wissen, dass Deicherhöhungen auch im Zusammenspiel mit bestehenden Häusern möglich sind – dies zeigen zahlreiche Beispiele in Hamburg. Diese Alternativen wurden von der Stadt nie ernsthaft verfolgt. Wir haben über 75.000 Euro investiert, haben uns verschuldet und unzählige Stunden reingesteckt, um unser Zuhause zu sichern. Dass die Stadt uns jetzt vor vollendete Tatsachen stellt, ist ein Schlag ins Gesicht.“

Seit 2020, als die Stadt von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht hat und erstmals behauptet wurde, das Grundstück für den Hochwasserschutz zu benötigen, bemühen sich die Bewohner*innen, gemeinsam mit der Stadt eine sozialverträgliche Lösung zu finden. Stattdessen, so kritisieren sie, wurden sie hingehalten, vertröstet – und zwischen Behörden, Gerichtssälen und Verhandlungen hin- und hergeschoben.
Die Bewohner*innen der Fährstraße 115 fordern:

  • Den Erhalt des Projekts
  • Eine ernsthafte Prüfung von Alternativen zur Verbindung von Hochwasserschutz und dem Erhalt des Wohnraums, die sich nicht nur an ökonomischen Faktoren orientieren
  • Transparenz und Beteiligung, statt Entscheidungen im Hinterzimmer über die Köpfe der Betroffenen und des Stadtteils hinweg zu treffen

Dazu Bewohnerin Davina K.: „Wir lassen uns nicht einfach verdrängen: Wilhelmsburg braucht bezahlbaren Wohnraum und kulturelle Freiräume. Die Stadt hat angekündigt, uns bei der Suche nach einem Ersatzobjekt zu helfen – wir sind angesichts zahlreicher gebrochener Versprechen jedoch skeptisch. Woher soll der Wohnraum in einer Stadt wie Hamburg denn kommen? Es gibt viele Alternativen zum Abriss unseres Zuhauses, das als Nachbarschaftstreffpunkt im Reiherstiegviertel nicht mehr wegzudenken ist – wir kämpfen weiter!“

Für Nachfragen und weitere Informationen:

Davina Kronshage
0157/50992633
die115@gmx.de
Instagram: @initiative_115_bleibt
Spendenkonto:
Projekt 115 e.V.- IBAN: DE46430609672076035700 – GLS Bank

syndikat.org/faehrstrasse-115

BIRNBAUM Freiburg GmbH

Kronenstr. 24
79106 Freiburg
info@birnbaum-freiburg.de
birnbaum-freiburg.de

Gründung: 2009
Grundstück: 717 m²
Wohnfläche: 859 m²
Personen: 17
Kosten: 5.423.139 €
Miete: 12,41 €/m²

„Im Alter Zukunft schaffen!“ ist unser Motto. 

Wir sehen uns als Pilotprojekt, das in Zeiten rasant steigender Heimunterbringungskosten eine selbstbestimmte, selbstverwaltete und unterstützende Wohnform für alte Menschen aufzeigt. Bei Tod oder Auszug wird wieder ein älterer Mensch einziehen.

Wir freuen uns darauf, gemeinsam das Alter zu genießen, uns im Alltag und in schwierigen Zeiten.zu unterstützen und Teil dieses neuen, lebendigen Wohnquartiers Kleineschholz zu werden. 

Schon frühzeitig entwickelten wir ein solidarisches Fürsorgekonzept: durch die Unterstützung der Gemeinschaft können alle so lange wie möglich in der eigenen Wohnung im Wohnprojekt leben.
Falls professionelle Pflege nötig wird, arbeiten wir mit einem Pflegedienst zusammen.

Im Dezember 2024 bekamen wir das Vorkaufsrecht für ein Grundstück im neu geplanten, gemeinwohlorientierten Baugebiet Kleineschholz. Die Freude ist groß. Das Planen beginnt. Wir wollen Teil des neuen Quartiers sein und es aktiv mitgestalten. Das Konzept und das Zusammenleben so vieler interessanter Menschen und Projekte gibt uns den Schwung, mit Engagement diesen besonderen Stadtteil mit aufzubauen.

50 % der Wohnungen werden gefördert sein. Eine der siebzehn geplanten Wohnungen wird über Freiraum an eine wohnungslose Frau vergeben.



E.O.S.* Haus 1 GmbH

Adlerstr. 12
79106 Freiburg
info@eos-haus1.de
eos-haus1.de

Gründung:2023
Grundstück:2.117 m²
Wohnfläche:2.366 m²
Gewerbefläche:885 m²
Personen:80
Kosten:18.872.376 €
Miete:11,50 €/m²

 

Mit den Neubauten 3HäuserProjekt in Gutleutmatten in Freiburg entstand die Idee, viele weitere Neubauten zu realisieren mit bezahlbarem und selbstorganisiertem Wohnraum. Der Bauverein entwickelte die Leitlinien für die Elinor-Ostrom-Siedlungsinitiative: Die Hälfte der Wohnungen soll bis Ende der Planung und Bauzeit unbelegt bleiben für Menschen, die nicht aus den „eigenen Reihen“ kommen.

Wir sind momentan eine Gruppe von ca. 30 Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern, die in verschiedenen Konstellationen leben. Wir wollen Wohnraum auch für Gruppen bereitstellen, die es auf dem freien Wohnungsmarkt besonders schwer haben: Familien mit Fluchterfahrung, Menschen, die von der Freiburger Hilfsgemeinschaft und „FreiRaum – Hilfen für Frauen in Wohnungsnot“ betreut werden und Menschen auf der Wohnungssuchenden Liste der Stadt Freiburg.

VELOHAVEN GmbH

Cornelia-Schlosser-Allee 33
79111 Freiburg
kontakt@velohaven.de
velohaven.de

 

Gründung:2019
Grundstück:420 m²
Wohnfläche:1.030 m²
Personen:37
Kosten:6.949.472 €
Miete:12,50 €/m²

Seit 2018/19 arbeiten „velo-begeisterte“ Menschen an dem Plan, ein Mietshäuser-Syndikats-Projekt in Kleineschholz zu verwirklichen, in dem zukünftig ein breites Spektrum an Bewohner:innen einen „sicheren Hafen“ findet. Wir sind zurzeit 18 Erwachsene und sieben Kinder.

2022 wurde der „Hausverein Velohaven e.V.“ gegründet, um die Pläne zu konkretisieren. Wir möchten eine Bewohner:innengemeinschaft aufbauen, die auf verschiedenen Ebenen des sozialen Miteinanders voneinander profitieren kann. Hierunter verstehen wir, dass Menschen weder durch die baulichen Voraussetzungen noch durch soziale Hintergründe vom Wohnen bei VELOHAVEN ausgeschlossen werden. Wir versprechen uns davon ein gemeinschaftliches Miteinander, in dem jede:r einzelne Platz in der Gemeinschaft findet, in der alle gleichgestellt sind und die Gestaltung des gemeinschaftlichen Miteinanders mitbestimmen.

So kooperieren wir u. a. mit der FreiRaum/Diakonie, um einem wohnungslosen Menschen ein Dach über dem Kopf zu bieten, und der p3-Werkstatt, in der junge Menschen mit Fluchterfahrung ausgebildet oder erstqualifiziert werden. Dach, Fassade und Garten werden so gestaltet, dass sie Lebensräume für Insekten, Vögel und Eidechsen bieten.

Wir errichten den Foodsharing-Verteiler im Quartier und übernehmen die Patenschaft und den Stellplatz für ein Lastenfahrrad. Im Keller wird ein Stellplatz für eine Rikscha eingeplant, um das Projekt „Radeln ohne Alter“ zu unterstützen. An Feiertagen und Wochenenden planen wir eine „BikeKitchen“ für nachbarschaftliche und niederschwellige Fahrradreparatur. Wir wollen das Projekt „PumpiPumpe“ im Quartier verbreiten.

Ganz nach unserem Motto: „Gemeinsam kriegen wir das auf die Kette!“

Winkelei Wohnprojekt GmbH

Bachwinkel 4
79108 Freiburg
wohnprojekt.winkelei@posteo.de
winkelei.de

Gründung:2021
Kauf:15.12.2024
Grundstück:703 m²
Wohnfläche:282 m²
Personen:14
Kosten:1.132.825 €
Miete:8,98 €/m²

BG 1006 GmbH

Bergisch Gladbacher Str. 1006
51069 Köln
info@tausendsechs.de
www.tausendsechs.de

Gründung:2019
Grundstück:1200 m²
Gewerbefläche:203 m²
Wohnfläche:248 m²
Personen:10
Kosten:3.050.992 €
Miete:11,40 €/m²

In der Bergisch Gladbacher Straße 1006 in Köln-Dellbrück befindet sich das denkmalgeschützte Mehrfamilienhaus, das, bis auf das Erdgeschoss, seit vielen Jahren leer steht. Wir wollen das Haus nach einer fachgerechten Sanierung zu einem neuen Ort für gemeinschaftliches, solidarisches Wohnen und kulturelles Leben im Stadtteil machen. In einem Konzeptverfahren der Stadt Köln haben wir – das ist der tausendsechs e.V. – den Zuschlag für die BG1006 erhalten und den Erbpachtvertrag über 99 Jahre unterzeichnet. Außerdem haben wir eine GmbH, die BG 1006 GmbH, gegründet.

Unsere Gruppe besteht seit 2019 und zählt aktuell (Spätsommer 2025) 15 Aktive, die sich wöchentlich in Plena zusammensetzen und an den Zukunftsvisionen der BG1006 arbeiten. Unser Ziel ist es, in der BG1006 ein gemeinwohlorientiertes Wohnen zu organisieren, das soziale Gesichtspunkte in den Vordergrund stellt und sich nicht am Markt orientiert. Darüber hinaus wollen wir den Stadtteil aktiv mitgestalten und einen Raum für Begegnung schaffen. In Form von Seminar- und Kreativräumen möchten wir nachbarschaftsorientierte soziale und kulturelle Angebote mitentwickeln und realisieren.

WohnMichel Gemeinschaft GmbH

Stieglitzweg 2
14552 Michendorf
wohnmichel@wohnmichel.org
wohnmichel.org

Gründung:2014
Kauf:18.01.2017
2019
2021
Grundstück:9.796 m²
Wohnfläche:2.839,80 m²
Personen:83
Kosten:8.959.228,14 €
Miete:9,60 €/m²

In Michendorf, südwestlich von Potsdam, haben wir ein ökologisch ausgerichtetes generationenübergreifendes Gemeinschaftswohnprojekt geschaffen. In fünf bunten Holzhäusern und einer alten Villa wohnen in 40 verschieden großen Wohneinheiten Menschen aller Altersgruppen. 2024 haben wir unser Gemeinschaftshaus eingeweiht.

Wir teilen uns ein großes Gelände, das wir gemeinsam gestalten und nutzen. Es ist zugleich Abenteuerspielplatz, Rückzugsort, Gemüseacker, Lebensraum für Tiere und Treffpunkt für alle.

Randlage 37 GmbH

Freiburger Str. 37
79199 Kirchzarten
info@randlage37.de
www.randlage37.de

Gründung: 2023
Grundstück: 1200 m²
Wohnfläche: 248 m²
Personen: 10
Kosten: 1.276.775 €
Miete: 10,76 €/m²

Unser Haus liegt im schönen Dreisamtal in der Nähe von Freiburg. Auch wenn wir einen freien Blick auf Felder und Berge haben, ist die Anbindung an die Stadt sehr gut. Mit dem Rad sind es 10 Minuten zum Bahnhof Kirchzarten und 25 Minuten zum Freiburger Hauptbahnhof. Insgesamt wirkt das überschauliche Dorf Neuhäuser wie eine Verlängerung Freiburgs. Daher auch der Ursprung unseres Namens: Randlage.

Auf der Grundstücksfläche von 1200 m² befindet sich neben einem grandiosen Garten auch unser Haus mit Platz für 8-12 Personen.

Unsere Gruppe ist schon seit längerer Zeit auf der Suche nach einem Objekt für unser Hausprojekt gewesen. Nach (mal mehr und mal weniger) kontinuierlicher Suche sind wir im Sommer 2023 fündig geworden. Im Laufe der Zeit sind einige Menschen aus der Gruppe ausgestiegen, andere hinzugekommen. Eins hat sich jedoch nicht verändert: der Wunsch, das Projekt als Teil des Mietshäuser Syndikats zu gründen.