Österreich

habiTAT

Mit dem habiTAT wurden 2014 die Strukturen des Mietshäuser Syndikats in den österreichischen Rechtsraum übertragen. Das bewährte Geflecht des Syndikats wurde mit dem habiTAT-Dachverein, den Hausvereinen und Hausbesitz-GmbHs nachgebildet. Zur Entscheidungsfindung verwendet das habiTAT ein an die Soziokratie angelehntes Delegiertensystem. Der Solidarbeitrag wird in Österreich mit einem Sockelbetrag von 10 Cent/m² berechnet und ist fix für alle Projekte, plus inflationsangepasster jährlicher Steigerung.

In der Linzer Altstadt wurde 2015 das erste Haus im habiTAT gekauft: Im Willy*Fred sind neben den Wohneinheiten in den Gewerberäumen „das.kollektiv“ (kritische Bildungs-, Beratungs- und Kulturarbeit von und für Migrant*innen), „FIFTITU%“ (Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur), „VIMÖ“ (Verein Intergeschlechtlicher Menschen Österreich), der Kulturverein „Fredda“ und ein „KostNixLaden“ aktiv.

Zeitnah gründete sich in Wien die Gruppe „SchloR“, welche im Stadtteil Simmering auf ein Gewerbegebiet stieß, das sie 2019 kaufte. Neben dem Wohnprojekt gibt es den Creative-Cluster Rappachgasse (CRAP) und das Trainingszentrum Rappachgasse (TRAP).

In Wien kam mit dem „Bikes and Rails“ ein Neubauprojekt als Holzriegelbau-Passivhaus im Sonnwendviertel-Ost dazu. Zu den 18 Wohnungen gehören eine Werkstatt, Proberäume, eine Gemeinschaftsterrasse und -küche, eine Gästewohnung und ein Veranstaltungsraum.

Das kleinste Projekt mit 11 Personen und einem Vereinslokal wurde 2017 gekauft und ist die Salzburger „Autonome Wohnfabrik“. Die „Brennnessel“ in Innsbruck und „Jelka“ in Linz sind weitere aktive Mitglieder des habiTAT. Des Weiteren befindet sich der „3er-Hof“ Leonding, mit Kulturverein, Wagenplatz und Landwirtschaft in der Annäherungsphase, um Teil des „österreichischen Mietshäuser Syndikats“ zu werden.